Bürokratie – Das Monster, das Friseure frisst

Bürokratie-Monster im Friseursalon frisst Friseure

© Guido Scheffler – Friseur-Unternehmer.de (KI-generiert, editiert)

Bürokratie ist für die meisten Friseure zum täglichen Albtraum geworden. Immer wieder kommen neue Vorschriften, Nachweispflichten, Informationspflichten und Dokumentationspflichten hinzu, und kein Ende ist in Sicht! Wer das Spiel nicht mitmacht, läuft Gefahr mit Klagen, Abmahnungen, Schadensersatzforderungen und Bußgeldern überzogen zu werden. Das erzeugt Unsicherheit, Zukunftssorgen und Frustration in unserem Handwerk.

Eine aktuelle Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) zeigt nun, dass diese psychischen Belastungen durch Verwaltungsstress längst zu einer akuten Gefahr geworden sind. Doch nicht allein die Gesundheit der bürokratie-geplagten Friseurunternehmer leidet: Unser geliebtes Handwerk – ja sogar unsere gesamte Wirtschaft – ist durch den Verwaltungswahn bereits stark angeschlagen.

In diesem Beitrag lesen Sie, was die Forscher des IfM herausgefunden haben, und was sie jetzt von unserer Regierung fordern. Zudem erfahren Sie, wie wir Friseurunternehmer selbst die Bürokratie leichter, stressfreier und kostengünstiger bewältigen können…

So bekommen wir Friseure das Bürokratie-Monster in den Griff:

Guido Scheffler - Fachkaufmann für Marketing, FriseurunternehmerEin Beitrag von Guido Scheffler,

Friseurunternehmer seit 1996,

Fachautor für Management und Marketing im Friseurhandwerk,

Geprüfter Fachkaufmann für Marketing (IHK),

Admin der exklusiven Facebook-Gruppe „FriseurUnternehmer“,

Geschäftsführer von www.Friseur-Unternehmer.de

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Wer einen Friseursalon führt, weiß: Die Arbeit besteht längst nicht mehr nur aus Haarschnitt, Farbe und Beratung. Besonders viel Zeit und Energie gehen heute für die Erfüllung bürokratischer Informations- und Dokumentationspflichten drauf. Wie oft schon haben wir in unserer Facebook-Gruppe „FriseurUnternehmer“ Sätze gelesen wie: „Ich will doch nur mein Handwerk machen! Das ist es, was ich kann!“, oder „Ich hab keinen Bock mehr auf diesen ganzen Bürokratie-Kram!“.

Genau diese seelische Belastung hat das Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) in seiner neuen Untersuchung unter die Lupe genommen – mit alarmierenden Ergebnissen! In bisherigen, statistischen Untersuchungen über die Folgen der Bürokratie sei der bürokratische Aufwand der Unternehmen meist als Geldwert für den Zeit- und Kostenaufwand dargestellt worden, so die Forscher. Das würde aber bei Weitem nicht ausreichen!

Der aktuelle Policy Brief 06/2025 des renommierten Forschungsinstituts zeigt nun: Die Bürokratie verschlingt nicht nur die Zeit und das Geld unserer Unternehmen. Vielmehr verursacht sie bei uns Selbständigen folgenschwere psychische Belastungen. Und dabei wurden noch nicht einmal die gesundheitlichen Folgen untersucht – sondern „nur“ die wirtschaftlichen!

Forscher warnen die Politik vor wirtschaftlichem Schaden

Bürokratie lähmt Deutschland Friseurhandwerk
© hkama – AdobeStock

Das IfM stellt fest: Der seelische Druck, der uns Unternehmern durch bürokratische Prozesse entsteht, geht weit über den in Zeitdauer oder Geldbeträgen darstellbaren Aufwand hinaus. Die Forscher sprechen von hinzukommenden „psychologischen Kosten“ – also von all den negativen Emotionen, die durch den bürokratischen Regulierungswahn hierzulande verursacht werden.

87% der befragten Unternehmer empfinden den Stressfaktor mindestens ebenso belastend wie den zeitlichen und finanziellen Aufwand. Laut IfM Bonn reagiert über die Hälfte aller Unternehmer auf bürokratische Anforderungen mit Wut, Frust oder Erschöpfung. Sie berichten von Überforderung oder Ohnmachtsgefühlen, wenn sie mit immer wieder neuen Vorschriften, Formularen oder Kontrollen konfrontiert werden.

Und das hat unabsehbar schwere Folgen: Mehr als 40% der Unternehmen verzichten laut IfM-Studie sogar auf Investitionen, weil ihnen der Bürokratieaufwand zu hoch erscheint. Und genau in dieser Erkenntnis der Studie steckt die eigentliche Dramatik:

Bürokratie erzeugt psychischen Druck. –> Das mindert die Freude am Unternehmertum. –> Die Selbständigen investieren weniger oder geben auf. –> Das Wirtschaftswachstum unseres Landes schrumpft. –> Unser gesellschaftlicher Wohlstand sinkt.

Bürokratie – Der Stressfaktor Nummer 1 im Salonalltag

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© radekcho – AdobeStock (KI-generiert)

Besonders schwer betroffen sind laut der Studie Unternehmer mit kleineren Betrieben. Der bürokratische Aufwand steht hier in keinem Verhältnis zur Anzahl der Arbeitnehmer bzw. zu den erzielbaren Gewinnen. Deshalb ist der Stressfaktor der Selbständigen in Kleinbetrieben wesentlich höher als in großen Unternehmen.

Zu diesen Klein- und Kleinstbetrieben zählen auch die zahlreichen Friseurunternehmen hierzulande, die bereits stark unter dem akuten Personalmangel und den inflationär gestiegenen Betriebskosten leiden. Als ob das nicht schon Qual genug wäre, müssen wir Friseure uns zusätzlich mit einer mehr und mehr überbordenden Bürokratie abkämpfen.

Zwischen der Dienstleistung am Kunden, der Teamführung, dem Einkauf und den Abrechnungen bleibt kaum Zeit, sich durch all die Datenschutz-Vorgaben, Hygiene- und Arbeitsschutz-Vorschriften, Kassen-Richtlinien, das Nachweisgesetz sowie all die weiteren Vorschriften und immer wiederkehrenden Dokumentationspflichten hindurch zu wühlen.

Ohnmacht statt Durchblick

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© Who is Danny – AdobeStock

Viele Friseure folgen derzeit einfach ihrem „natürlichen Fluchtinstinkt“: Sie entlassen absichtlich ihre wertvollen Mitarbeiter, um einem Großteil des Bürokratismus zu entkommen. Sie fühlen sich schier nicht mehr in der Lage, die stets wachsenden Anforderungen des Arbeitsrechts, Arbeitsschutzrechts und Sozialrechts zu durchblicken – geschweige denn rechtssicher zu erfüllen.

Und so treffen viele selbständige Friseure aktiv die Entscheidung zum Einzelunternehmertum. Sie wollen Ihre bürokratische Verantwortlichkeit begrenzen auf sich selbst und die Rechtsbeziehung zu Ihren Kunden (Vertragsrecht, Datenschutzrecht usw.). Welche Folgen diese Atomisierung in lauter Kleinst- und Einzelunternehmen für unser Handwerk hat, will ich in diesem Beitrag nicht vertiefen – jedenfalls sind es keine guten.

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Autonomieverlust statt Unternehmergeist

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© ngalong project – AdobeStock (KI-generiert)

Kein Wunder also, dass in den zurückliegenden Krisenjahren so viele Friseurunternehmer wie nie zuvor das Handtuch geworfen haben. Die Zahlen unserer aktuellen Unternehmer-Umfrage belegen, wie sehr unsere Branche derzeit unter all diesen Umständen leidet. Lesen Sie dazu unseren Beitrag „Friseurhandwerk im Wandel: So nutzen Sie die neuen Chancen“!

Die Umfrage der Forscher hat zudem ergeben, dass Bürokratie-Pflichten besonders dann starken Ärger erzeugen, wenn ihr Sinn unklar oder die Umsetzung zu kompliziert ist. Das kennen wir Saloninhaber nur zu gut. Schauen Sie sich allein mal die Beispiele aus nur drei Rechtsbereichen an! (Klicke auf den Button zum Aufklappen der Listen!):


  • Jeder Salon mit mindestens einem Arbeitnehmer muss regelmäßig die Betreuung durch einen Betriebsarzt und einen Sicherheitsbeauftragten bezahlen, oder sich alternativ zu immer wieder stattfindenden (meist kostenpflichtigen) Unternehmerseminaren der Berufsgenossenschaft zwingen lassen.
  • Eine Gefährdungsbeurteilung ist für den Betrieb zu erstellen und regelmäßig aktuell zu halten.
  • Ein jährlich protokollierter E-Check aller Elektrogeräte im Salon durch einen Elektrofachbetrieb ist durchführen zu lassen.
  • Die durchschnittliche Dauer der „Feuchtarbeiten“ jedes einzelnen Mitarbeiters ist regelmäßig zu ermitteln, und bei Überschreitung geringer Grenzen sind betriebsärztliche Untersuchungen anzubieten oder werden sogar obligatorisch.
  • Individuelle Betriebsanweisungen mit Gefahrstoff-Verzeichnis müssen erstellt, den Mitarbeitern vermittelt und im Salon ausgehängt werden.
  • Mitarbeiter müssen zum Brandschutzhelfer und zum medizinischen Ersthelfer ausgebildet und regelmäßig geschult werden.

Für kleine Handwerksbetriebe wie Friseursalons (mit oft nur wenigen Arbeitnehmern) ist das einfach zu viel!


  • Selbst kleinste Friseurunternehmen, die eine elektronische Kasse betreiben, müssen diese über das Elster-Portal des Finanzamtes anmelden.
  • Sie müssen im Falle einer Kassenprüfung eine seitenlange Verfahrensdokumentation nach GoBD vorweisen können.
  • Eine zertifizierte, technische Sicherheitseinrichtung (TSE) an der Kasse zu haben, ist ebenfalls Pflicht.
  • Digitale Belege und Geschäftsbriefe müssen in ihrer elektronischen Originalform, unveränderlich und verlustsicher archiviert werden.
  • Jeder einzelne Kassenbon muss pflichtgemäß für den Kunden ausgedruckt oder ihm elektronisch zugestellt werden (Bonpflicht).

Nur wer alle Vorschriften bei der Kassenführung nach GoBD korrekt umsetzt, kann vom Finanzamt nicht unter den Generalverdacht des Kassenbetruges gestellt werden. Doch selbst Betriebe OHNE elektronische Kasse entgehen der Bürokratie nicht: Sie stehen beim Finanzamt pauschal unter einem erhöhten Betrugsverdacht. Sie haben ein vielfach höheres Risiko, dass die Buchführung verworfen und die Einnahmen geschätzt werden. Und dann drohen Steuernachzahlungen in existenzbedrohlicher Höhe.


Solche und unzählige weitere Beispiele zeigen, dass Bürokratie nicht nur einen erheblichen Aufwand bedeutet. Sie vermittelt vielmehr das Gefühl, unverstanden und ausgebremst zu sein! Dieser Totalverlust der unternehmerischen Selbstbestimmung treibt viele Friseure an den Rand der Verzweiflung – manche sogar zur endgültigen Aufgabe ihrer Selbständigkeit.

Papierkram statt Freude

Frustration im Friseursalon durch Bürokratie
© Grafvision – AdobeStock

Fast drei Viertel der Befragten sagen, die Bürokratie habe ihnen „die Freude am Unternehmertum“ genommen. Gerade im Friseurhandwerk, wo Leidenschaft, Kreativität und persönlicher Kontakt die Basis des Erfolgs sind, können die Folgen ständiger Frustration gravierend sein: Denn wer stets gestresst ist, verliert nicht nur Energie, sondern auch Überzeugungskraft und Innovationswillen.

Die Tragweite dieser Bürokratie-Depression zeigt sich in der IfM-Studie auf ganz dramatische Weise: Ein Viertel der in der Studie befragten Betriebe gab zu, dass sie manche Vorschriften bewusst ignorieren oder umgehen, weil die Belastung einfach zu groß ist. Und das hat nichts mit Faulheit zu tun, sondern mit Selbstschutz!

Drohkulisse statt Rechtssicherheit

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© TSViPhoto – AdobeStock

Besonders kleine Unternehmen wie Friseursalons sind den bürokratischen Anforderungen oft hilflos ausgeliefert. Doch diese Überforderung ist kein Freibrief zur Unterlassung! Das Vernachlässigen bürokratischer Pflichten ist äußerst gefährlich! Selbständige gehen dadurch hohe rechtliche und finanzielle Risiken ein!

Friseurunternehmer, die den vielen, bürokratischen Pflichten nicht nachkommen, sind wegen Unterlassung juristisch angreifbar und haftbar. Sie sind ein leichtes Opfer für Schadensersatz- oder Schmerzensgeldforderungen von (Ex-)Mitarbeitern, (Ex-)Kunden und Abmahnanwälten.

Sie müssen zudem hohe, behördliche Bußgelder befürchten, oder mit existenzbedrohlichen Nachzahlungen von Steuern und Sozialabgaben rechnen. Die Bürokratie sorgt mit ihren gesetzlichen Regularien für eine permanente Drohkulisse. Das einem bei so viel rechtlicher Unsicherheit die Lust an der Selbständigkeit vergeht, ist doch kein Wunder!

Was die Politik tun müsste, und was wir Friseure selbst tun können:

Bürokratiewahn Bürokratieabbau Friseurhandwerk
© Frank H. – AdobeStock

Die Forscher des IfM Bonn fordern, dass psychologische Belastungen künftig stärker berücksichtigt werden. Konkret heißt das:

  • weniger Kontroll- und Misstrauenskultur, mehr Vertrauen in die Kompetenz der Betriebe
  • einfachere, klarere Regeln statt komplexer Dokumentationspflichten
  • digitale Verfahren in der Bürokratie, die Abläufe beschleunigen und Fehlerquellen verringern
  • Praxis-Checks, bei denen die betroffenen Unternehmer aus dem Handwerk einbezogen werden

Der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks hatte bereits vor der Bundestagswahl 2025 in seinem Forderungspapier auf die Dringlichkeit der Bürokratieentlastung für Friseursalons hingewiesen. Die Bundesregierung hat seither erste Bürokratieentlastungen beschlossen, weitere sollen wohl Folgen.

Ob diese Erleichterungen im Friseurhandwerk überhaupt real spürbar werden, ist bisher noch nicht absehbar. So müssen wir Saloninhaber unseren eigenen Weg finden, um die Bürokratie möglichst rechtssicher und gleichzeitig mit geringstmöglichem Aufwand zu bewältigen.

Unterstützung für Friseurbetriebe: So wird Bürokratie handhabbar

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© deagreez – AdobeStock

Genau hier setzen wir mit unserem Wissens- und Download-Angebot für Friseursalons an. Die registrierten Mitglieder dieser Webseite erhalten Zugriff auf zahlreiche praxisnahe Beiträge und Beispiel-Vorlagen, die speziell für das Friseurhandwerk entwickelt wurden. Damit gelingt Ihnen als Friseurunternehmer die Umsetzung gesetzlicher Anforderungen deutlich einfacher, schneller – und sogar ohne teure, externe Dienstleister.

Ob Datenschutz (DSGVO), Kassenführung und Verfahrensdokumentation (GoBD), Nachweisgesetz (NachwG) oder andere Pflichten: Wir zeigen unseren Mitgliedern Schritt für Schritt, wie sie solche Anforderungen mit hoher Rechtssicherheit ganz einfach selbst meistern.

Mit unseren beispielhaft vorausgefüllten und stets aktualisierten Download-Vorlagen sparen Sie wertvolle Zeit und viel Geld. Sie vermeiden zugleich Fehler, die später extrem teuer werden könnten. Damit leisten wir unseren konkreten Beitrag zum Bürokratieabbau im Friseurhandwerk – nicht auf dem Papier, sondern in der täglichen Praxis der Salons.

Fazit: Bürokratie muss wieder zur Nebensache werden!

Friseursalon Friseur Bürokratie Vorschriften
© My Ocean studio – AdobeStock

Die Ergebnisse des IfM Bonn machen deutlich, was viele Friseure schon lange wissen: Bürokratie ist ein angsteinflößendes Moster – ein Zeitfresser, ein Miesmacher und Kreativitätskiller! Doch es gibt Wege, sich selbst zu entlasten – durch Wissen, Organisation und praxistaugliche Vorlagen. 👍

Wer als Friseurunternehmer weniger Zeit mit sinnlos erscheinender Büroarbeit verschwendet, hat mehr Energie für das, was wirklich zählt: zufriedene Kunden, motivierte Mitarbeiter und den Stolz auf die eigene, handwerkliche Leistung. 🤩

Tipp: 👉 Jetzt Mitglied werden und Zugriff auf alle Vorlagen, Anleitungen Praxisbeispielen und unseren regelmäßigen Video-Seminaren erhalten! Das hilft Ihnen, die Bürokratie zu durchschauen und endlich in den Griff zu bekommen. All die geldwerten Inhalte wurden speziell für Friseursalons entwickelt. Informieren und registrieren Sie sich jetzt unter diesem Link: https://www.friseur-unternehmer.de/registrierung/ (KLICK!) 👈

Bei Fragen zur Registrierung bin ich gern für Sie da! 😊
Herzliche Grüße – Ihr Guido Scheffler

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