Wer in seinem Friseursalon gern gehörte Musik abspielen will, der muss GEMA bezahlen. Das lässt sich einfach nicht vermeiden. Die GEMA ist die deutsche „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“.
Als staatlich anerkannte Treuhänderin verwaltet sie die Nutzungsrechte der Musikschaffenden – also der Komponisten, der Texter, der Bearbeiter, der Arrangeure, der Musikverlage usw… Verwechseln Sie die Gebühren dieser Verwertungsgesellschaft bitte nicht mit dem Rundfunkbeitrag der GEZ. Das ist etwas ganz anderes!
Teile diesen Beitrag:
Warum müssen wir Friseure überhaupt Gebühren für die GEMA bezahlen?
Wenn Sie Musik in Ihrem Salon abspielen, dann spielen Sie musikalische Werke ab, die irgendjemand vorher erschaffen (komponiert, getextet, arrangiert) hat, und dafür fallen eben Gebühren für Nutzungsrechte an. Diese Lizenzgebühren für die Nutzung dieser musikalischen Werke werden durch die GEMA eingezogen und an die Inhaber der Musikrechte (mehr oder weniger gerecht) verteilt. Das heißt: Die Kreativen – die Künstler – bekommen das Geld, dass Sie als Salonbetreiber für das Abspielen von deren Musik bezahlen.
Sie als Saloninhaber sind praktisch der Lizenznehmer der Komponisten, Texter, Bearbeiter und Verleger, die an jedem der Musikstücke gearbeitet haben, welche Sie in Ihrem Salon zur Unterhaltung Ihrer Kunden abspielen. Die GEMA rechnet bei Unternehmen mit Kundenverkehr aber nicht jeden einzelnen Musiktitel ab. Zur Vereinfachung bestimmt sie eine Pauschale, die einmal jährlich zu zahlen ist.
Wie berechnen sich die Gema-Gebühren?
Bei der Gebühren-Berechnung geht es zum Einen nach der Größe Ihres Friseursalons. Für einen bis zu 100 Quadratmeter großen Salon zahlen Sie derzeit ca. 120,- Euro an Gebühren im Jahr.
Zum Zweiten ist auch das Wiedergabemedium für die Gebührenhöhe entscheidend. Bei Wiedergabe von herkömmlichen Radiosendern im Salon zahlt man ein paar Euro mehr, als wenn man Musik von CD, MP3-Player oder durch einen Internet-Steam beschallt.
Bei Fernseh- oder Videogeräten ist die Bildschirmgröße entscheidend. Für einen Bildschirm, der 42 Zoll überschreitet (Großbildschirm), berechnet die GEMA zusätzliche Gebühren.
Sie haben natürlich auch die Möglichkeit, GEMA-freie Musik für Ihren Friseursalon zu bestellen. Aber wollen Sie wirklich auf die Vielfalt an bekannten Hits dieser schönen runden Welt in Ihrem Salon verzichten?
Das Angebot an derartiger Musik ist eher gering, die Musikstücke sind Ihren Kunden und Ihnen selbst zumeist unbekannt, aber bezahlen müssen Sie beim Kauf dieser Musikstücke natürlich auch – und das meist nicht zu knapp!
Oft ist der Preis für eine einzige CD mit GEMA-freier Musik teurer als die Gebühr für ein ganzes Jahr. Wir haben uns dann doch für die einfachere Handhabung mit gängiger Musik entschieden. Die relativ geringe Jahresgebühr der GEMA nehmen wir dann lieber in Kauf.
So haben wir aber praktisch unbegrenzte Möglichkeiten in der Musikauswahl und sind nicht an ein paar überteuerte Tonträger mit lizenzfreier Musik gebunden, die wir immer und immer wieder hoch und runter dudeln müssen.
Weitere Infos, Tarifrechner und Anmeldung finden Sie auf der Website www.gema.de. Übrigens: Wer seinen Salon nicht anmeldet, der kann rein rechtlich mit Nachzahlungen rückwirkend bis zum Eröffnungsdatum rechnen. Meist sind die Mitarbeiter der GEMA aber toleranter als die Kopfgeldjäger der GEZ.
Teile diesen Beitrag:
Mehr Wissen, mehr Erfolg! Das könnte Sie interessieren:
Friseur-Unternehmer.de
