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Kartenzahlung im Friseursalon und die bösen Gebühren

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© Jacob Lund – AdobeStock

Zweifellos nimmt das Zahlen mit so genanntem „Plastikgeld“ hierzulande sehr stark zu. Die Kartenzahlung ist seit vielen Jahren bereits zu einem Muss für Salons mit fortschrittlichem Kundenservice geworden. Stellt sich für den Friseur zunächst die Frage, welche Karten man akzeptieren sollte und welche nicht. Alle? Oder nur bestimmte? Dies ist eindeutig eine Frage der Kosten und welchen Schwerpunkt man diesem Service-Element zuordnet.

Wer seinen Kunden den bestmöglichen, exklusivsten Service bieten will, egal was es kostet, der wird sicherlich alle gängigen Karten akzeptieren. Inhaber von Salons mit einem geringeren Kostenspielraum hingegen sollten hier unbedingt beginnen nachzudenken.

Auf jeden Fall sollten Sie dazu unseren Beitrag „Kartenzahlung im Friseursalon – Die Kosten im Vergleich“ lesen. Sie werden staunen, welches Sparpotenzial sich Ihnen eröffnet, wenn Sie die Hintergründe kennen!

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Die Gebühren der Kartenzahlung nagen direkt am Gewinn!

Während die Annahme von Kreditkarten wie Mastercard, Visa und American Express den Salon meist zwischen 2 und 5% jeder Zahlung an Servicegebühr (Disagio) kostet, ist die Akzeptanz der EC-Karte im Lastschriftverfahren oder im Girocard-Verfahren recht günstig.

Kunden, die eine Kreditkarte besitzen, zücken allerdings lieber erst diese, weil die Ausgabe erst zum Monatsende ihrem Konto belastet wird. Für den Salon ist dies aber ein sehr teurer Spaß, da bei der Auszahlung der Beträge auf das Geschäftskonto Ihres Salons dann sofort die Servicegebühr des Kreditkarten-Providers abgezogen wird.

Da diese Servicegebühr prozentual vom Betrag der Bruttoeinnahme berechnet wird, verzichtet der Friseur auf einen erheblichen Teil seines Gewinns! Wie unglaublich viel das ist, haben wir Ihnen hier einmal ausgerechnet:

Rechenbeispiel 1 (Bar):

Eine Kundin zahlt € 100,- an Ihrer Ladenkasse in bar. Abzüglich der abzuführenden Mehrwertsteuer von € 15,97 bleiben € 84,03 Netto-Umsatz. Ein durchschnittlicher Friseursalon hat eine Umsatzrentabilität von ca. 20%. Von den € 100,- bleiben also € 16,81 Gewinn für den Friseur übrig bei Barzahlung.

Rechenbeispiel 2 (Kreditkarte):

Eine Kundin zahlt € 100,- an Ihrer Ladenkasse mit Kreditkarte. Der Karten-Anbieter zieht sofort sein Disagio (hier 4%) ab und zahlt € 96,- an den Friseur aus. € 4,- behält er als Servicegebühr ein. Die Mehrwertsteuer ist aber vom Einnahme-Betrag (€100,-) zu berechnen. Abzüglich der abzuführenden Mehrwertsteuer von € 15,97 bleiben dann also nur noch € 80,03 vom Auszahlungsbetrag übrig. Der Gewinn von € 16,81 vermindert sich also direkt um den Disagio-Betrag von € 4,-. Es bleiben von den ursprünglichen € 100,- Umsatz jetzt so also nur noch € 12,81 Gewinn für den Friseur übrig bei Kreditkartenzahlung.

Fazit:

Bei der Gegenüberstellung der Gewinne bei Barzahlung (€ 16,81) und Kreditkartenzahlung (€ 12,81) fällt ein recht hoher Unterschied von 23,8% auf. Je nach Höhe des Disagios verzichtet der Friseur auf 20 bis 25% seines Gewinnes bei der Kreditkartenzahlung! Das ist zwischen einem Fünftel und einem Viertel weniger Gewinn als bei Barzahlung! Jetzt staunen Sie bestimmt.

Kartenzahlung Friseursalon Kosten

© farelka – AdobeStock

EC-Karte ist für den Friseur wesentlich günstiger als Kreditkarte.

Bei der Zahlung mit EC-Karte wird keine prozentuale Gebühr vom Umsatz erhoben, sondern nur eine gleichbleibend hohe Gebühr pro Transaktion. Und diese Transaktionsgebühr liegt meist nur im zweistelligen Centbereich. So kann die Kartenzahlung mit EC- oder GiroCard zu wesentlich geringeren Kosten durchgeführt werden.

Erfahrungsgemäß hat fast jeder Kunde, der eine Kreditkarte hat, auch seine EC-Karte bei sich. Aus diesem Grunde haben wir in unserem Salon die Akzeptanz von Kreditkarten nach einigen Jahren völlig eingestellt. Unsere Kunden stört das nicht im Geringsten. Sie zahlen gern mit EC-Karte und empfinden dies als ein wichtiges Service-Element unseres Salons. Auf die teure Kartenzahlung mit Kreditkarte können wir getrost verzichten.

Kartenzahlung mit EC-Karte gibt es aber in mehreren unterschiedlichen Verfahren, welche dem Friseur verschiedene Vor- und Nachteile bieten. Wir vergleichen das EC-Lastschriftverfahren mit dem Girocard-Verfahren auf Praxistauglichkeit für Friseursalons in unserem Beitrag „EC-Kartenzahlung im Friseursalon – Lastschrift oder Girocard?“.

Unser Tipp: Wenn Sie Ihren Kunden Kartenzahlung mit EC-Karte anbieten, dann lesen Sie unbedingt, wie Sie mit einer kleinen Änderung am Kartenzahlungsterminal die Höhe der Kosten für das Kartenzahlungssystem minimieren und damit auf Dauer sehr viel Geld sparen können! Hierzu gibt Ihnen unser Beitrag „Kosten für die Kartenzahlung im Friseursalon senken“ Auskunft.

Einen Vergleich der Kosten von Anbietern ohne Vertrag (z.B. SumUp, iZettle) und Anbietern mit Vertragsbindung finden Sie in unserem Beitrag „Kartenzahlung im Friseursalon – Die Kosten im Vergleich“. Sie werden staunen!

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